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9 März 2021

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Wie wichtig Pausen im Home-Office sind – eine Analyse

Haben wir etwa verlernt Pausen zu machen? Es gibt zwei durchaus interessante und diametrale Entwicklungen, wenn es um die Arbeit im Home-Office geht. Schauen wir uns das einmal näher an!

Warum Pausen so wichtig sind?

Regelmäßig Pausen zu machen ist sehr wichtig, um dauerhaft konzentriert und einem hohen Niveau arbeiten zu können. Das kennen wir ja alle von uns selbst. Auch wenn du dich gerade im „Flow“ befindest und „an einer Sache dran bist“, brauchst du regelmäßige Pausen, um dein Energielevel zu halten.

Wenn du keine Pausen – und vor allem keine kleinen, regelmäßigen Pausen – machst, dann leidet im Umkehrschluss die Qualität deiner Arbeit. Es schleichen sich Fehler ein und du wirst ineffizient. In Studien wurde sogar festgestellt, dass man insgesamt langsamer wird und parallel unterschwellig der Stresspegel steigt. Das ist alles mehr als unschön.

Das Arbeitsrecht schreibt Pausen vor

Na klar, wir leben in einer stark reglementierten Gesellschaft und natürlich gibt es auch im Arbeitsrecht eine Menge Angaben und Vorgaben zu Arbeitszeit und vor allem auch Arbeitspausen.

Das macht ja auch Sinn, denn die Arbeitszeit wird von Arbeitspausen unterbrochen und letztere dienen der Erholung und somit dem Schutz der Gesundheit des Arbeitnehmers.

In der so genannten Bildschirmarbeitsverordnung steht, dass Arbeitnehmer an Bildschirmarbeitsplätzen regelmäßig kurze Pausen einlegen können, um die Augen zu entlasten. Man spricht dann gerne auch von Bildschirmpause oder auch „Lärmpause“.

Das Besondere hierbei ist, dass diese Art der Pausenvorschrift zur bezahlten Arbeitszeit gehört. Dem gegenüber steht die sogenannte Ruhezeit, also die minimale Zeitspanne zwischen zwei Arbeitseinsätzen (z.B. bei LKW-Fahrern). Diese ist folglich keine Arbeitszeit.

Nonstop am Schreibtisch mit Kaffeeunterstützung?

Welche Art von Pausen gibt es?

Wir können unterscheiden zwischen den regulären Arbeitszeitpausen wie Frühstückspause und Mittagspause, die vermutlich die meisten von uns kennen.

Dann gibt es wie bereits oben erwähnt die Ruhezeit, also die Pflichtpausen (arbeitsfreie Zeiten) zwischen zwei Arbeitseinsätzen.

In unserem Fokus stehen aber insbesondere die reguläre Pause am Mittag sowie die kleinen Pausen zwischendurch

  • Raucher machen regelmäßig Raucherpausen – was aus einer reinen Pausenbetrachtung gar nicht mal so übel ist, gesundheitlich aber vermutlich eher bedenklich und kontraproduktiv. 
  • Andere Arbeitnehmer machen regelmäßige Kaffeepausen, kommen dabei kurz auf andere Gedanken und tanken so Energie.

Als Mikropausen werden übrigens verkürzte, kleine Pausen genannt. Oft nur wenige Minuten lang, aber trotzdem mit einem Fokus weg von der Arbeit.

Regeln für das Home-Office

Wenn du regelmäßig zuhause arbeitest oder permanent im Home-Office bist, solltest du dir folgende sechs Regeln zu Herzen nehmen. Sie helfen dir besser, planungssicherer und verbindlicher klarzukommen.

Diese Regeln stammen übrigens aus dem Buch Überleben im Home-Office, Kapitel „Regeln für das Home-Office“:

Die 6 Regeln für das Home-Office

Regel 1:
Home-Office konkret mit Arbeitgeber abklären

Regel 2:
Geschlossene Schulen und Kitas berücksichtigen und Arbeitstag modellieren

Regel 3:
Flexiblere Arbeitszeiten nutzen

Regel 4:
Pausen- und Ruhezeiten einbauen

Regel 5:
Vereinbarungen zur Home-Office-Tätigkeit schriftlich festhalten

Regel 6:
Ende der Home-Office-Phase ebenfalls vorher klären

Wahrnehmungen von Pausen im Home-Office

Wir können zwei diametrale Tendenzen in punkto Pausen feststellen, die gegensätzlicher nicht sein könnten.

Tendenz 1:
Weniger Arbeit, mehr Pausen (und andere Dinge)

Ich gehe davon aus, dass das Arbeiten im Home-Office genau aus diesem Grund so einen schlechten Ruf genossen hat – oder in Einzelfällen immer noch genießt.


Wer zuhause arbeitet, macht nebenbei die Hausarbeit, lümmelt auf dem Sofa rum, geht mit dem Hund raus und saugt und staubsaugt eher, als dass er sich mit Arbeit beschäftigt.


Aber in der Corona-Pandemie ist klar geworden, dass das so nicht stimmt! 


Der Großteil der Arbeitnehmer arbeitet zuhause effektiv – und zwar selbstverantwortlich und flexibel. Allerdings muss man einräumen, dass sich der Arbeitstag zuhause fremdbestimmt anderes darstellt. Der Paketbote klingt, das Kind braucht etwas, das Mittagessen muss nicht nur gegessen, sondern auch zubereitet werden. Das ist eine große Veränderung zum Arbeiten im Büro.

Tendenz 2:
Mehr Arbeit, weniger Pausen

In vielen Gesprächen bekomme ich aber auch ein genau gegenteilige Bild vermittelt. Da der Arbeitsweg entfällt, geht es für viele Arbeitnehmer im Home-Office direkt vom Frühstück an den Arbeitsplatz und die Arbeit geht los.


Von schlechtem Gewissen getrieben, fallen die Pausen kurz auf, weil man sich bloß nichts nachsagen lassen will. Es soll keiner auf die Idee kommen, dass man sich zuhause „einen Lenz macht“.


Wenn Unternehmen solche Arbeitnehmer haben, dann können sie sich kurzfristig gesehen natürlich glücklich schätzen. In einer Nettobetrachtung steigt die Arbeitszeit und der Arbeitseinsatz ist wahrnehmbar höher.


In einer Bruttobetrachtung macht dieses Verhaltensmuster die Arbeitnehmer aber nicht glücklich. Es entsteht Stress und die fehlenden Pausen und Rituale potenzieren sich ungünstig.


Hier kann man nur an die Vorgesetzten, Chefs, Abteilungs- und Teamleiter da draußen appellieren, genau hinzuschauen und sich nicht blenden zu lassen.

A walk in the park ...

Ein kleines Fazit

Es ist hoffentlich deutlich geworden, dass beide oben genannten Tendenzen plakativ und polarisierend gemeint sind. Aber sie machen deutlich, was passiert und in welchem Spannungsfeld wir uns bewegen, wenn wir uns entscheiden zuhause zu arbeiten.


Im Magazin der Süddeutschen Zeitung gibt es zu dem Thema auch den wunderbaren Artikel Wie ich im Homeoffice verlernte, Pausen zu machen.

Richtig Pausen machen: die ultimative Anleitung

Es bleibt die zentrale Frage, wie man Pausen eigentlich am besten macht und wann oder in welchem Rhythmus. Es gibt ein paar Faustregeln, die ich im Folgenden einmal schildere:

Die regulären Arbeitspausen sollten unbedingt eingehalten werden:

  • Schaffe dir Rituale, in dem du zu einer festen Zeit zu Mittag isst und einen Spaziergang draußen machst.
  • Verbinde Telefonkonferenzen (wenn möglich) ebenfalls mit einem Spaziergang.
  • Suche dir Denk- und Inspirationsphasen außerhalb deiner vier Wände.

Für die regelmäßigen Kurzpausen gibt es folgende Faustregel: 

  • Regelmäßige Auszeiten von fünf Minuten pro Stunde sind empfehlenswert. 
  • Aber auch kürzere "Mikropausen" bieten Erholung. 
  • Wenn du dich in diesen Zeiten auch noch aktiv bewegst oder eine Entspannungsübung machst, steigerst du die Wirksamkeit zusätzlich.

Beachte auch immer die 60-30-10-Regel:

  • Arbeitstag gliedern in 60 Prozent Sitzen, 30 Prozent Stehen und 10 Prozent Bewegung. 
  • Arbeitsmediziner empfehlen sogar 15 Minuten Stehen pro Stunde.

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Bei allem gilt aber immer:

Wir sind quasi Hals über Kopf in die Home-Office-Situation gedrängt worden. Es ist legitim, dass wir nun anfangen, den Arbeitstag im Home-Office mach unseren Bedürfnissen zu „modellieren“. Denn der Fokus muss immer sein, dass es uns gut damit geht. Klassischen Konventionen gelten meines Erachtens zuhause nicht mehr so stark wie im Büro im Unternehmen.

Empfohlene Bücher im Überblick

Im Folgenden findest du nochmal einen Link zum Home-Office-Buch, das als Taschenbuch und E-Book zu haben ist. Ausführlichere Infos zu den Inhalten findest du bei Amazon.

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Über den Autor

Patrick

Hi, mein Name ist Patrick! Wie bei vielen anderen auch hat sich bei mir in den letzten Jahren ein deutlicher Schwenk in Richtung Home-Office ergeben. Die Arbeit zuhause ist salonfähig geworden, bietet aber auch Tücken und Fallstricke. Auf BüroNinja geht es deshalb darum, wie du zuhause im Home-Office am besten klarkommen kannst und wie du deine Arbeit leichter, effizienter, gesünder und ausgeglichener gestalten kannst. Viel Spaß!

Einfach weiterlesen?

  • Empfehlenswert ist auch die sogenannte Pomodoro Technik.

    Diese wurde von Francesco Cirillo in den 80er Jahren entwickelt. Ursprünglich verwendete er einen Küchenwecker, um Arbeit in 25-Minuten-Abschnitte – die namensgebenden pomodori mit zwischengeschalteten Pausenzeiten zu unterteilen.

    So passten zwei pomodori in eine Stunde.

    Die Kunst ist es hierbei seine eigene Arbeit in teilaufgaben zu unterteilen, die idealerweise innerhalb eines pomodori erledigt werden können. Das gelingt natürlich nicht immer. und wie bei jeder Methode darf es nicht zur Religion ausarten.

    Ich persönlich mag es auch, wenn mich die Aufgabe reizt, zwei bis vier Stunden am Stück im Flow zu arbeiten. Danach brauche ich aber eine längere Pause.

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