Je mehr wir im Home-Office arbeiten, desto häufiger nutzen wir Video-Calls. Bei diesen leiden wir allerdings schnell unter einer speziellen Erschöpfung: der Zoom-Fatigue. Man fühlt sich irgendwie ausgelaugter als nach einer "normalen" Besprechung. Aber wie entsteht dieser Stress in Video-Calls und wie kann er verhindert werden?
Was ist eine Zoom-Fatigue?
Der Begriff hat sich recht frisch etabliert, getrieben durch die wachsende Nutzung von Tools wie Zoom in Alltag und Beruf.
Zoom-Fatigue beschreibt die Erschöpfung, die durch zu viel Zeit in Video-Call entsteht. Sie kommt zustande, weil uns das auf ungewohnte und besondere Weise anstrengt.
Die Absicht ist eigentlich eine gute: Wir wollen die echten Vor-Ort-Meetings bestmöglich nachstellen. Also nutzen wir Video-Call-Tools. Doch die Bedingungen unterscheiden sich stark von einem Meeting im selben Raum.
Sie sind unnatürlich für eine soziale Interaktion und können eine solche nur näherungsweise imitieren. Das belastet auf Dauer unseren Körper und vor allem unser Gehirn – die Zoom-Müdigkeit setzt ein. Das Ergebnis: Stress durch Video-Calls wird ausgelöst
Ursachen von Zoom-Fatigue
Im Folgenden nenne ich ein paar der häufigsten Ursachen für das Phänomen Zoom-Müdigkeit:
- Es tauchen häufig technische Probleme auf. Die Angst vor ihnen ist von Beginn an da.
- Durch die Übertragung gibt es einen "Delay" zwischen dem, was man sagt, was der andere hört und was er sieht. Gesichtsausdruck und Aussage passen nicht zusammen, was minimale Verwirrung auslöst.
- Durch den Delay fällt man sich außerdem oft gegenseitig ins Wort. Dann muss geklärt werden, wer zuerst spricht.
- Die Gesichter sind auf den Bildschirmen unnatürlich groß und Nahaufnahmen wirken auf die Psyche, als würde das Gegenüber in unsere Privatsphäre eindringen.
- Wir offenbaren unser privates Leben durch Dinge, die im Hintergrund passieren.
- Wenn wir uns selbst auf dem Bildschirm sehen, denken wir mehr über uns selbst nach als über den Inhalt.
Lösungsmöglichkeiten gegen die Zoom-Müdigkeit
Wo es Ursachen und Probleme gibt, sind die Lösungen in der Regel auch nicht weit. Die folgenden Tipps helfen dir deine Zoom-Müdigkeit einzudämmen.
Tipp 1:
Internetverbindung optimieren
Stelle sicher, dass du die bestmögliche Internetverbindung hast. Verlasse zum Beispiel mit anderen Geräten das Netzwerk. Ist sie nicht stabil, lohnt sich ein Neustart.
Tipp 2:
Kamera aus
Auch wenn wir denken, die Bilder machen den Austausch persönlicher, machen sie ihn eigentlich anstrengender und eben wackeliger. Sprecht mit dem Moderator, wenn ihr eure Kamera ausstellen wollt. Eine mögliche Lösung ist, dass nur die Person sichtbar ist, die spricht. So wäre es auch, wenn sie im Büro etwas vorstellt und von allen angeschaut wird. Auf jeden Fall solltest du das Programm so einstellen, dass du dich nicht selbst siehst. Dann agierst du freier.
Tipp 3:
Delay vermeiden
Wirkt dem Delay entgegen, indem ihr klar und langsam sprecht. Dadurch wird es aber erst recht deutlich, dass nur das Wichtigste besprochen werden sollte. Lasst unnötige Details weg, um die Zeit im Call zu verkürzen.
Tipp 4:
Abstand halten
Setze dich nicht zu nah an die Kamera und betrachte die Gesichter der anderen nicht auf dem Fullscreen. So wird der Abstand simuliert, den ihr bei einem kollegialen Gespräch halten würdet.
Tipp 5:
Pausen machen
Und zu guter Letzt: Macht regelmäßig Pausen, häufiger als bei Meetings vor Ort, und haltet ein paar Eisbrecherfragen bereit, falls das Gespräch ins Stocken kommt.
Ein kleines Fazit
Mithilfe der oben genannten Tipps kannst du das Risiko der Zoom-Fatigue deutlich einschränken und deine Arbeit im Home-Office sollte wieder angenehmer werden.
Ich finde das Phänomen der Zoom-Müdigkeit sehr plausibel und es ist auch nicht wirklich überraschend, da sich die Arbeitsweise im Home-Office massiv geändert hat. Hier müssen wir noch deutlich justieren und die Auswirkungen anderer Arbeitsweisen und -konzepte verstehen lernen.
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