Natürlich bedient dieser Cartoon sämtliche Klischees von der klassischen Rollenaufteilung in punkto Arbeiten und Erziehen. Aber trotzdem führt er uns den tief greifenden Wandel vor Augen, den wir in Home-Office-Zeiten erleben. Wenn auch plakativ!
Warum gehts es denn eigentlich?
Im Cartoon von Stefan Roth / STERO geht es um einen kleinen Jungen, der erschrickt, weil er völlig unerwartet zuhause einen fremden Mann antrifft. Dort sitzt nämlich sein Vater und arbeitet am heimischen Arbeitsplatz.
Aktuellen Zahlen nach zu urteilen, würden etwa 60 Prozent der Arbeitnehmer im Home-Office arbeiten, wenn sie es dürften und vor allem könnten. Wie viele aktuell im Home-Office sind und wie viel ihrer Arbeitszeit exakt, darüber gibt es wenig aussagekräftige Daten.
In vielen (oder sagen wir besser: einigen) Unternehmen hat allerdings ein Umdenken stattgefunden. Home-Office wird als das erkannt, was es ist. Eine Ergänzung zur Arbeitswelt und zum Arbeitsalltag, die vor ein bis zwei Jahren so noch nicht denkbar gewesen wäre.
Aber das Arbeiten im Home-Office ist nicht ganz trivial. Es gibt einige Faktoren, die zum Gelingen oder eben zum Nicht-ganz-so-gut-gelingen beitragen.
Was sind die großen Hürden
im Home-Office?
Wir können beobachten, dass die Hürden für das Arbeiten zuhause – gerade in Pandemiezeiten – besonders vielschichtig sind.
1. Infrastruktur
Schlechte Internetanbindung, instabile Verbindung, das viel zitierte „schlechte WLAN“ – das alles gehört zu den Herausforderungen, die im heimischen Büro zu meistern sind. Vieler Arbeitnehmer haben ihre Internetverträge geupdatet und einen schnelleren Tarif gewählt. Aber das reicht nicht unbedingt immer.
Mancherorts muss man mit dem Leben, was überhaupt in der Telefondose ankommt. Da ist der Digitalisierungsstandort Deutschland dank fehlender Glasfaserabdeckung meilenweit hinterher. In anderen Ländern tun sich hier völlig andere Welten auf.
2. Equipment
Zum effizienten und störungsfreien Arbeiten zuhause gehören natürlich ein passender Computer (Glück für diejenigen, die ihren Firmenrechner mit nach Hause nehmen dürfen) mitsamt Monitor, Tastatur und Maus. Wer etwas ausdrucken muss, braucht einen Drucker oder nutzt den heimischen. Scannen erledigen inzwischen Smartphone-Apps wie Scannable (für iPhones) oder Adobe Scan (für iPhones und Android-Smartphones) sehr gut.
Im Bereich Bürostuhl, Schreibtisch, Licht sieht es erfahrungsgemäß mau aus. Nicht jeder hat eine so gut ausgestattete Arbeitssituation zuhause. Glücklicherweise sind hier viele Arbeitgeber entgegenkommend und die Mitarbeiter können sich entsprechenden Equipment abholen und zu Hause nutzen. Wenn es bei dir auch genau daran hapert, dann sprich mit deinem Arbeitgeber. Das empfehlen übrigens auch die Kolleginnen vom Podcast Auf Geldreise - der Finanztip-Podcast für Frauen in der Folge Sofort mehr Netto im Corona-Homeoffice.
3. Gesundheit
Über 60 Prozent der Home-Office-Arbeiter klagen inzwischen über gesundheitliche Beschwerden. Angeführt wird die Liste der Beeinträchtigungen ganz klar von Rückenproblemen. Bewegung, Sport, Routinen – die Liste dessen, was du dagegen tun kannst, ist lang.
Die Herausforderung aber ist klar: Du musst in einem anderen Umfeld arbeiten, was an sich schon schwer genug ist. Nun musst du aber auch noch deine Gewohnheiten und Rituale so anpassen, dass es dir gut tut und dich nicht krank macht. Schau gerne einmal in das Buch Überleben im Home-Office, denn dort findest du ein ganzes Kapitel zu dem Themenbereich.
4. Work-Family-Balance
Arbeitnehmer mit Familie, die zuhaue arbeiten, stehen vor besonderen Herausforderungen, wenn die Kinder aufgrund der pandemiebedingten Beschränkungen gerade nicht oder weniger in die Kita oder Schule gehen. Home-Schooling ist angesagt. Kochen am Mittag, Entertainment zwischendurch.
Hier brauchst du ebenfalls kreative Lösungen, um dem allen gerecht zu werden. Mir dem normalen 9-to-5-Arbeitstag ist das auf jeden Fall nicht vereinbar. Du wirst deinen Arbeitstag um das Familienleben herum bauen müssen. Und deine eigene Work-Family-Balance finden.
5. Akzeptanz
Wie sieht es eigentlich mit Akzeptanz aus im Kollegenkreis, bei den Vorgesetzten, bei deinen Ansprechpartnern, Klienten oder Kunden? Ist das Arbeiten im Home-Office vorbehaltlos? Nicken das alle ab und steht es der beruflichen Entwicklung wirklich nicht im Weg?
Diese Antwort fällt mit Sicherheit höchst individuell aus. In manchen Unternehmenskulturen ist das sicherlich „gecovert“, in anderen vielleicht aber auch nicht.
Einen wirklich positiven Aspekt (bei all der Schwarzmalerei und Auflistung der Hürden) ist aber der "Digitalisierungsschub", den die Ausnahmesituation mit sich gebracht hat.
Auch wenn es mit der Digitalisierung insgesamt in Deutschland noch nicht so weit her ist, konnten wir spüren, wie die Notwendigkeit nach digitalen Tools und Prozessen viele Entwicklung enorm beschleunigt oder auf einmal ermöglicht hat. Das ist schön! Hier erhoffe ich mit natürlich, dass diese Geschwindigkeit bleibt.
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Mir ist natürlich klar, dass es auch viele Gegenbeispiele gibt. Die Wirksamkeit und Rolle der Corona-App, der Prozess für die Soforthilfe für kleine Unternehmen usw. Da ist noch einiges zu tun …
Schreib mit doch gerne einmal in den Kommentar, wie das bei dir ist bzw. was du über das Thema denkst! Ich freu mich drauf.
Der oben Cartoon wurde mir netterweise von Stefan Roth / STERO für die Veröffentlichung in dieser Artikel zur Verfügung gestellt. Weitere Arbeiten von STERO findest du auf www.roth-cartoons.de.
Empfohlene Bücher im Überblick
Im Folgenden findest du nochmal einen Link zum Home-Office-Buch, das als Taschenbuch und E-Book zu haben ist. Ausführlichere Infos zu den Inhalten findest du bei Amazon.
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