Gegebenes hinnehmen und Tatsachen akzeptieren lernen
Du kennst die Situation bestimmt. Bei deiner Arbeit oder deinem Projekt bist du auf einem Umstand bzw. eine Rahmenbedingung gestoßen, die alles verkompliziert und verlangsamt. Alles wäre so viel einfacher, wenn du diese Bedingung verändern oder gar beseitigen könntest. Aber so einfach ist es in unserer komplexen (Arbeits-) Welt natürlich nicht.
Dein Projektbudget beispielsweise ist begrenzt und es macht dich wahnsinnig zu wissen, wie viel toller und sinnvoller das Ergebnis mit mehr Budget werden würde. Oder dein Kunde, Kollege, Chef schießt eine deiner Ideen bzw. Vorschläge aus zunächst unerfindlichen Gründen ab.
Manche Umstände musst du als gegeben hinnehmen. In diesen Fällen macht es keinen Sinn endlos nachzubohren und aussichtslos dagegen zu kämpfen. Sei kein Don Quijote und leg dich nicht mit Windmühlen an! Du wirst eh den Kürzeren ziehen.
Diese Situationen zu erkennen und anzunehmen, erfordert allerdings viel Erfahrung. Es spart aber letztlich viel Energie und ist sehr clever.
Wer war Don Quijote?
Die Redensart „gegen Windmühlen kämpfen“ ist auf den tragisch-komischen Roman Don Quijote von Cervantes aus dem Jahr 1605/1615 zurückzuführen.
In dem Buch kämpft der Held Don Quijote den aussichtslosen Kampf gegen Windmühlen, weil er sie für feindliche Riesen hält.
Die Redewendung meint folglich etwas, was nie zum Erfolg führen wird.
Finde dich damit ab, dass es Umstände in einem Projektkontext oder in einem Unternehmen gibt, die unverrückbar sind. Sie sind „Given“ – also gegeben. In manchen Fällen gibt es übrigens sogar gute und nachvollziehbare Gründe, warum Dinge so sind, wie sie sind.
Auch wenn dir das auf den ersten Blick vielleicht nicht sofort einleuchtet. Sei daher offen für Argumente anderer und frische Sichtweisen.
Lerne zu akzeptieren. Nörgeln und hadern kostet Zeit und nervt irgendwann alle Beteiligten.
Meine Erfahrung
Mir ist das im Rahmen eines größeren Digitalprojektes für einen Automobilkonzern erstmals so richtig bewusst geworden. Hier hätten wir gerne online auf eine wichtige Produktdatenbank zugegriffen, was aber erstens ohne einen umfangreichen Anbindungsaufwand nicht möglich gewesen wäre und zweitens auch deutliche Sicherheitsbedenken hervorrief.
Wir mussten uns etwas anderes einfallen lassen, um unser Ziel zu erreichen. Ich habe mich lange sehr geärgert und mit der Situation gehadert, bevor ich mich wieder konstruktiv der Lösungsfindung widmen konnte.
Es gibt nämlich in Unternehmen immer wieder komplexe IT-Infrastrukturen, die historisch gewachsen sind und zudem nahezu unendlich viele Anforderungen erfüllen müssen. Diese Legacy-Systeme einzureißen oder für ein digitales Projekt mal eben ändern zu wollen, klappt daher natürlich nicht auf Anhieb.
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Das anzuerkennen, hat mir danach viele Frustrationsmomente erspart. Manchmal ist die Zeit eben noch nicht reif für Veränderungen oder neue Anforderungen.
Für mich war das ein richtiger Heureka-Moment!
Was ist mein Benefit?
Es gelingt dir trotz widriger Umstände positiv zu bleiben.
Du sparst Energie und gewinnst Zeit für die wirklich wichtigen Dinge.
Du ersparst auch anderen unnötige Zeitverschwendung.
Du wirkst clever, wenn du „Kämpfe gegen Windmühlen“ meidest.
How-to: Wie wende ich das an?
Analysiere die Situation genau und bewerte professionell die Rahmenbedingung, um die es tatsächlich geht. Sprich Missstände und ungünstige Umstände an und bringe sie aufs Tapet.
Aber akzeptiere unbequeme Rahmenbedingungen, wenn du sie nicht ändern kannst, und mache das Beste daraus. Der beste Koch ist derjenige, der aus den gegebenen Zutaten ein
hervorragendes Gericht zaubert.
Sei um Himmels Willen kein Don Quijote.
Empfehlenswerte Bücher im Überblick
Im Folgenden findest du das Buch von Cervantes, das Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen erzählt. Ausführlichere Infos zu den Inhalten gibts wie immer bei Amazon.